Montag, 6. Juli 2015

Über das Ab-und Auftauchen

Millers Wendekreis ist wieder aufgetaucht. Ich bin ehrlich gesagt heilfroh. Dinge können ja schon lange ab-und wieder auftauchen und mein Vertrauen in die selbständigen Bücher, Autoren und natürlich Zeitgenossen hat sich bewährt. Das Buch stand übrigens am Ende im Regal, und zwar am richtigen Platz unter M wie Miller. Warum meine Augen manche Dinge nicht sehen können, also auf den Einfluß der Dinge selber warten müssen, keine Ahnung. Ich hatte den Einband anders in Erinnerung, ich hatte wie immer andere Vorstellungen von den Dingen.. Jetzt darf ich aber mal was zitieren: Es scheint mir, daß Papini um Haaresbreite daneben trifft, wenn er von dem Bedürfnis, allein zu sein, spricht. Es ist nicht schwierig, allein zu sein, wenn man arm und ein Versager ist. Ein Künstler ist immer allein - wenn er wirklich ein Künstler ist. Nein, was der Künstler braucht, ist Einsamkeit. Naja, und über diesen Satz denke ich nun schon eine ganze Weile nach.

Und ich finde noch immer, dass Papini vollkommen richtig liegt, weil m.E. ist der Künstler, von dem hier die Rede ist, immer einsam. Deshalb braucht er keine Einsamkeit. Er ist einsam, ja, er ist der Einsame. Und sein Bedürfnis allein zu sein ist eine Art Überlebensstrategie, schmerzlindernd, denn allein ist er weniger einsam. So jedenfalls stelle ich mir diesen Künstler vor.